Vor fast auf den Tag genau zehn Jahren machte sich ein kleiner Kreis an Gärtnernden daran, die Brache an der Bornsdorfer Str. 9 von Müll zu befreien, lud Nachbar*innen ein, gemeinsam erste Beete anzulegen und einen grünen Freiraum zu entwickeln. Knapp zwei Jahre später kam die Fläche der Nr. 11 dazu. Aus dem „Nachbarschaftsgarten“ der Anfangszeit wurde „Prachttomate“.
Bis aus 100 % schnell wieder 50 % Prachttomate wurde: die 11 wurde mit sattem Spekulationsgewinn verkauft, eine Baugruppe baut derzeit an ihrem (noch) singulär in der Landschaft stehendem Turm mit ausschließlich Eigentumswohnungen. Ein mahnendes Denkmal einer Bezirkspolitik, die von klassischer Stadtentwicklung für gut Situierte bzw. Reiche nicht lassen kann. Denn was eben nicht entsteht ist bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit wenig Einkommen, auf der Grundlage eines Konzepts, das Kita, Freizeit, Wohnen und Garten integriert und somit die Entwicklung des gesamten Blocks im Auge hat (vgl. Presserklärung 25.02.18).
Auch die uns verbliebene Fläche kann mittelfristig bebaut werden, wird die Eigentümerin „Stadt und Land“ nicht müde festzuhalten. Eine Fläche wonach sich auch schon die Baugruppe vergebens die Finger geleckt hat. Ihr nun bald fertig gebauter Immobilienturm schreit in den Ohren formatierter Stadtplanender förmlich nach Anschlussbauten.
Erst zerstören sie über Jahre Aufgebautes, nehmen uns Fläche, dann Sonne, verweigern soziale Blockentwicklung und betreiben weiter unsere Verdrängung? Ohne uns! Prachttomate bleibt Gemeingut!