Keine Rodung im Osterholz … und in Berlin!

Ein 5,5 h großes Waldstück, wovon ein großer Teil im Ortsteil Wuppertal-Vohwinkel liegt, soll nach dem Willen der Firma Kalkwerke Oetelshofen platt gemacht werden. Und das alles nur, damit sie den Abraum aus ihrem Kalkbergwerk kostengünstig lagern kann. Die Bezirksregierung hat das bereits genehmigt, der Stadtrat von Wuppertal mehrheitlich befürwortet.

Doch es gibt Widerstand, auf vielen Ebenen. Seit Mitte 2019 schon ist das Waldstück besetzt. Die Bürger*inneninitiative „Osterholz bleibt“ führt seit Oktober eine tägliche Mahnwache durch, etliche Waldspaziergänge fanden statt.

Auch Klagen wurden erhoben. Die letzte Klage einer Anwohnerin in Vertretung ihres Kindes gegen das Feststellungsverfahren wurde jüngst vom Oberverwaltungsgericht kassiert. Es führt dazu formalrechtliche Gründe an und kommt mit der Bezirksregierung zur krassen Fehleinschätzung, „dass das Vorhaben keine nennenswerten nachteiligen Auswirkungen auf das Klima hat“.

Nun soll eilig eine Verfassungsbeschwerde erhoben werden, um mehr Zeit zu gewinnen und alternative Lösungen zu finden. Die gibt es durchaus und wurden auch schon diskutiert, ist aber in einem Fall der Firma zu kostspielig. Die durch eine Rodung entstehenden Klimakosten dagegen zählen offenbar nicht, was wieder einmal zählt ist einzig der Profit.

In einem Hinterzimmergespräch von Stadt, Kreis und Firma, aber ohne die Bürger*inneninitiative eingeladen zu haben, fiel kurz vor Weihnachten die Entscheidung für die Rodung. Deshalb muss trotz der Verfassungsklage akut mit dem Rodungsbeginn gerechnet werden. Tag X ist ab heute, eine Demo ist für morgen, 02.01.22 vorgesehen!

Auch in Berlin sind fast 15 Hektar Wald bedroht: eine vierspurige Straßenschneise, die sog. Osttangente, soll durch die Wuhlheide und überhaupt zwischen Märkische Allee/Biesdorf und Spindlersfelder Straße geschlagen werden. Die Betonfraktion macht Druck, auch die parteigrüne Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Immerhin: der Landesnaturschutzbeirat hat sich dagegen positioniert („Waldvernichtungsprojekt“), auch Naturschutzverbände. Eine erste Baumbesetzung gab es bereits letztes Jahr. Ein Anfang …

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