Was ist der Gemeinschaftsgarten Prachttomate?

Foto: GartenimpressionUrbane Gärtner*innen und solche, die es werden wollen – aufgepasst! Wer hat die schönsten, wohlschmeckendsten und knackigsten Tomaten ever? Natürlich unser Gemeinschaftsgarten Prachttomate in der Bornsdorfer Straße. Ungelogen – und dazu auch noch alles Bio. Neben Tomaten können wir auch Anderes. Diverse Gemüse, Kräuter, Beeren und Blumen bauen wir in Transportkisten, Badewannen, Palettenkisten, Eimern, Einkaufswagen und sonstigen Hochbeeten an.

Foto: GartenimpressionDoch was heisst „können“? Uns geht es besonders ums Ausprobieren, ums Dazu- und Voneinanderlernen. Und geht dann mal ein ganzes Beet mit Grünkohl ein (Krabbeltierbefall!) – macht nichts, beim nächsten Mal versuchen wir es nochmal und ganz anders. Der Garten lebt von der Initiative Einzelner – und Vieler. Einige sind gärtnerische Experten, andere beschäftigen sich mit dem Gärtnern zum ersten Mal.

Foto: EingangstorAdresse:
Bornsdorfer Straße 9-11
(nahe U-Bhf Karl-Marx-Straße)

Feste Gartenzeit:
Dienstags ab 16 Uhr
Freitags ab 16 Uhr

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Foto: GartenimpressionIndividuelle Beete gibt es hier keine. Alles wird gemeinsam geplant, angebaut und geerntet. Wir experimentieren mit Bokashi-Terra Preta-Herstellung sowie gewöhnlichem Gartenkompost, mit Mischkulturen und Fruchtwechsel, mit kuriosen künstlerischen Zweckbauten aus Gewächshaus und Bar. Kitakinder sammeln in Schnupperkursen erste gärtnerische Erfahrungen. Jugendliche konstruieren einen Pfahlbau aus Holz. Überhaupt nutzen Kinder unser „wildes“ Gelände gern zum Herumtollen, Klettern und Spielen.

Foto: GartenimpressionDie Prachttomate ist auch ein kultureller Treffpunkt der Nachbarschaft. Neben diversen kleineren und größeren Festen mit Livemusik und Bands, Gartenführungen und Bastelworkshops finden Floh- und Tauschmärkte statt; sommerliche Kinoabende werden organisiert.

Foto: GartenimpressionUrsprünglich aus dem Mobilen Garten an der Lahnstraße hervorgegangen, gibt es die Prachttomate seit dem Frühjahr 2011. Aus einer ehemaligen, stark vermüllten Brachfläche ist ein Nutzgarten entstanden, der mittlerweile zu einem regelmäßigen Anlaufpunkt für viele Menschen aus der Nachbarschaft und darüberhinaus geworden ist. Quasi im Rücken der belebten Karl-Marx-Straße gelegen, ist die Prachttomate auch ein nicht mehr wegzudenkender Ort der Erholung und (aktiven) Entspannung geworden.

Foto: GartenimpressionBeteiligt sind Gartenaktivist_innen jedweden Alters und unterschiedlicher Herkunft. Kinder, Erwachsene, Senior_innen – alle schätzen den Garten als einen Freiraum, einen Möglichkeitsraum, einen Lernraum, als ein gärtnerisches, kulturelles wie soziales Experimentierfeld. Und als ein praktisches Statement wider den fatalen globalen wie lokalen Auswirkungen einer Agrarindustrie, die Mensch, Boden und Klima in existenzbedrohender Weise schädigen. Stell dir vor, du könntest einen Teil deines Gemüsebedarfs selbst produzieren und dadurch ein Mehr an Nahrungsmittelsouveranität und an gesunder Ernährung gewinnen!

Foto: GartenimpressionAls Zwischennutzer_innen einer (teilweise in öffentlichem Eigentum befindlichen) Brachfläche gestalten wir das Wohnumfeld, gestalten wir Stadt. Neue Kommunikationsräume entstehen, und damit auch Vorstellungen einer Stadt, die für die Menschen gemacht ist, einer Stadt, in der sie wohnen bleiben und sie sich die Mieten noch leisten können, einer Stadt, die Teilhabe im weitesten Sinne ermöglicht – also einer Stadt für alle.