Aktionstag „La Via Campesina“

Weltweit kämpft das La-Via-Campesina-Bündnis von Kleinbäuer*innen, Landarbeiter*innen, Fischer*innen, Landlosen und Indigenen für Ernährungssouveranität, Landrechte, freies Saatgut, ökologische und faire Nahrungsmittelerzeugung. Damit stellt es sich gegen ein destruktives industriell organisiertes Ernährungssystem, das zu Hunger und Ungleichheit führt und den Klimawandel und das globale Artensterben befeuert.

Am Samstag 17. April ist der jährliche Aktionstag von LVC. Coronabedingt muss auch dieses Jahr unser Infotag im Garten ausfallen.LVC ruft dazu auf, zum Aktionstag eigene Aufrufe, Fotos, Videos etc. an folgende Adresse zu senden: lvcweb@viacampesina.org.

#17April2021 #FutureIsFoodSovereignity

Wogegen sich der Aktionstag auch wendet ist das mörderische Geschäft des globalen Business und seiner lokalen Handlanger im Globalen Süden, das keine Skrupel kennt, Aktivist*innen, die für Umwelt- und Landrechte kämpfen, zu ermorden. 2019 wurden 212 Opfer gezählt, viele davon in Brasilien, Kolumbien, den Philippinen. Viele Morde werden aus Angst vor Repression von den Hinterbliebenen erst gar nicht angezeigt oder werden von den Tätern vertuscht. Zu Verurteilungen kommt es generell selten. Oftmals sind es Investoren aus dem Globalen Norden, die hinter diesen umstrittenen Projekten im Bergbau oder im Agrarssektor stehen.

Die europäische Sektion von LVC kämpft zum Aktionstag insbesondere für mehr Zugang zu Land für Kleinbäuer*innen und gegen Landgrabbing von oft agrarfremden Investoren, die Land als Wertanlage behandeln.

Am 17.04.21 wird es zum Aktionstag eine Kundgebung im Allmende Kontor auf dem Tempelhofer Feld geben, von 15 bis 18 Uhr. Mit Samentauschbörse. Gleichzeitig werden 10 Jahre Allmende gefeiert – da feiern wir doppelt gern mit da auch wir Tomatoes aus unserer vollen 10 mindestens weitere 100 folgen lassen wollen sollen müssen! Solidarische Grüße!

Gekommen um zu bleiben

Vor fast auf den Tag genau zehn Jahren machte sich ein kleiner Kreis an Gärtnernden daran, die Brache an der Bornsdorfer Str. 9 von Müll zu befreien, lud Nachbar*innen ein, gemeinsam erste Beete anzulegen und einen grünen Freiraum zu entwickeln. Knapp zwei Jahre später kam die Fläche der Nr. 11 dazu. Aus dem „Nachbarschaftsgarten“ der Anfangszeit wurde „Prachttomate“.

Bis aus 100 % schnell wieder 50 % Prachttomate wurde: die 11 wurde mit sattem Spekulationsgewinn verkauft, eine Baugruppe baut derzeit an ihrem (noch) singulär in der Landschaft stehendem Turm mit ausschließlich Eigentumswohnungen. Ein mahnendes Denkmal einer Bezirkspolitik, die von klassischer Stadtentwicklung für gut Situierte bzw. Reiche nicht lassen kann. Denn was eben nicht entsteht ist bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit wenig Einkommen, auf der Grundlage eines Konzepts, das Kita, Freizeit, Wohnen und Garten integriert und somit die Entwicklung des gesamten Blocks im Auge hat (vgl. Presserklärung 25.02.18).

Auch die uns verbliebene Fläche kann mittelfristig bebaut werden, wird die Eigentümerin „Stadt und Land“ nicht müde festzuhalten. Eine Fläche wonach sich auch schon die Baugruppe vergebens die Finger geleckt hat. Ihr nun bald fertig gebauter Immobilienturm schreit in den Ohren formatierter Stadtplanender förmlich nach Anschlussbauten.

Erst zerstören sie über Jahre Aufgebautes, nehmen uns Fläche, dann Sonne, verweigern soziale Blockentwicklung und betreiben weiter unsere Verdrängung? Ohne uns! Prachttomate bleibt Gemeingut!

Kein Green-New-Gärten-Deal

Seit Dezember 2018 hat sich der Senat zum Ziel gesetzt, Urban Gardening in der Stadt (zu) verwurzeln. Mittlerweile gibt es in der Umweltverwaltung einen sog. Gartenbeauftragten, eine Plattform Produktives Stadtgrün ist aufgelegt. Die Verwaltung möchte zusammen mit Gärtnernden und Fachleuten und in Abstimmung mit weiteren auch bezirklichen Verwaltungen ein „Programm Gemeinschaftsgärten“ erarbeiten. Als Ziele sind genannt: Unterstützung und mögliche Förderung von bestehenden und neuen Gemeinschaftsgärten, Aktivierung potentieller Flächen für neue Gemeinschaftsgärten.

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