Ein „spanischer Robin Hood der Banken“? Ein Systemsprenger? Ein Don Quichote? Der katalanische Antikapitalist Enric Duran gab 2008 wenige Tage nach der Konkursanmeldung der Investmentbank Lehman Brothers über seinen YouTube-Kanal bekannt, eine halbe Million Euro von 39 spanischen Banken erschlichen zu haben. Und dass er nicht die Absicht habe, die Schulden zurückzuzahlen. Vielmehr wolle er stattdessen das Geld an verschiedene soziale Bewegungen weiterleiten.
Duran tauchte in der Folge unter, um sich einer Haftstrafe zu entziehen, die 16 der von ihm betrogenen Banken bis heute fordern. Für Duran war dies ein Akt des zivilen Ungehorsams, um die „unethischen Praktiken des Bankensystems“ zu entlarven und auch andere dazu zu inspirieren, sich der andauernden Spirale aus Wirtschaftswachstum, Ungleichheit und Unnachhaltigkeit zu widersetzen.
Die Regisseurin Anna Giralt Gris nimmt die Spur des untergetauchten Duran auf. Mit einem Mix aus Archivmaterial, aktuellen Interviews und Animationssequenzen versucht sie sich ihm und seinen Aktionen zu nähern.