Frühling. Rausgehen. Stadt/Natur. Zusammen gärtnern. Im Freiraum im Aufwertungsgebiet. Kein „gardening“. Sich in diversen Arbeitsstationen ausprobieren. Pizza ausm Lehmofen. Austausch. Lagerfeuer. Hängematte. Tischtennis. Handfeste Infos darüber wie es ist und was es werden könnte, so gartenmäßig & womöglich gesamtgesellschaftlich. Komm vorbei und mach dir die Hände dreckig! Wir freuen uns!
Die Transformation in einen angeblich grüneren und nachhaltigeren Kapitalismus der Konzerne und der Reichen benötigt Unmengen an neuen Rohstoffen. Um sich große Mengen an Lithium zu sichern, das u.a. für E-Autos und deren Batterien benötigt wird, sollen ganze Landschaften zerstört, Bewohner*innen enteignet, Wasser, Boden und Luft verseucht werden.
Im westserbischen Jadar-Tal plant der anglo-australische Konzern Rio Tinto ein riesiges unterirdisches Bergwerk, das an der Oberfläche ein Gebiet so groß wie 300 Fußballfelder ausmacht. Wochenlange Straßenblockaden an vielen Orten und eine Massenpetition mit 290.000 Unterschriften nötigten Präsident Vučić zum vorläufigen Rückzug – um kurz nach der vielfach wegen Betrugs angefochtenen Wahl mit der EU und Deutschland eine strategische Partnerschaft einzugehen. Eine weitere Protestwelle entstand, doch der Druck der Machthabenden steigt, viele Aktivist*innen wurden verhaftet, ein Wissenschaftler erhielt Morddrohungen.
Auch für die Gegend um Covas do Barroso im Norden Portugals gibt es Pläne für Lithium-Minen. Hier ist es die britische Aktiengesellschaft Savannah Resources, die eine zum Weltkulturerbe erklärte Landwirtschaft umpflügen will. Bis zu einem Dutzend 150 Meter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von bis zu 600 Metern sollen entstehen, der kontaminierte Aushub soll mittels eines riesigen Damms gesichert werden. Die örtliche Bevölkerung ist alarmiert. Auch die vielfach existierenden baldios, kommunale Weide- und Waldflächen in Selbstverwaltung, sollen enteignet werden. Mehrere Protestcamps wurden bereits durchgeführt und Probebohrungen blockiert.
Unidos em Defesa de Covas do Barroso (UDCB) ist eine lokale Vereinigung zum Schutz der Umwelt, des Kulturerbes und der Lebensqualität in Covas do Barroso. Marš sa Drine (MSD) ist ein Netzwerk aus 20 Organisationen und unabhängigen Expert*innen in ganz Serbien und der Diaspora. Beide organisieren mit anderen Vereinigungen zusammen jeweils den örtlich-regionalen bzw. landesweiten Widerstand.
Props gehen raus an die Sandkörner, die letzte Woche im NewYorck eine Videoschalte mit Vertreter*innen der beiden Organisationen durchführten!
Nicht nur unser Gemeinschaftsgarten hat es mit einem Immobilienneubau zu tun, der Pflanzen, Tiere und Menschen die Sonne nimmt und der zu weiterem Aufwertungsdruck auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt führt. Auch der Verein „Laskerwiese“, der nicht weit vom Ostkreuz und bereits seit 2006 Beete und Park betreibt, wehrt sich gegen einen sonnenklauenden Bau des in der Stadt schon sattsam bekannten wie verhassten Großinvestors Pandeon AG. Dessen „Ostkreuz-Campus“, ein weiterer unnötiger Büroklotz, und in direkter Nachbarschaft liegend, ist teilweise schon bezugsfertig. Weitere Investorenprojekte im Laskerkiez und darüber hinaus sollen folgen.
Doch kein Grund klein beizugeben für die Mitwirkenden und Nutzenden der Laskerwiese. Mit einer Petition fordern sie: Blumen- statt Betonwiese! Ein Teil der Bödikerstraße, der zwischen Wiese und dem Pandeon-Neubau liegt, soll entsiegelt und zu einer Grün- und Spielplatzfläche umgewandelt werden. Die BVV findets mehrheitlich gut, doch angeblich fehlt mal wieder das Geld. Eine Petition soll nun den Bezirk an seinen grundsätzlichen Beschluss, entsiegeln zu wollen, erinnern.
Ob Pandeon zu Zahlungen bereit ist bleibt derzeit offen. Erst die Stadt mit Büro-Betonbauten zuklotzen, um sich dann im nachhinein auch noch als nachbarschaftlicher grüner Wohltäter inszenieren zu können – so geht das Berlin der Reichen, Investoren und Spekulanten und ihren willfährigen Unterstützer*innen in Politik und Verwaltung, die uns und der Mehrheit der Berliner*innen die Luft zum Atmen abschnüren.
Nachtrag: durch eine Brandstiftung in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar ist der Material-Container der Laskerwiese komplett abgebrannt. Es gibt einen Spendenaufruf. Auch Sachspenden sind willkommen. https://www.betterplace.org/de/projects/150187
Quiz im Garten zu Lebensmittel, Wasser, Landwirtschaft und Lobbyismus, von und mit Bambi-Guerilla. Gefragt ist alles mögliche rund ums Essen, von lustig über nerdig bis lehrreich. Und dabei mal locker über den Tellerrand geschaut. Mit verschiedenen Zutaten ein Menü für eine enkeltaugliche Welt überlegen. Das Level ist von Kochanfänger*in bis 3-Sternchen-Köch*in. Allergie-Hinweis: Einzelne Gänge des Menüs enthalten Kapitalismuskritik und Humor. Mit Filmclips auf Leinwand. Die Bar öffnet um 19 h.
Essen ab 19 Uhr * Feuerschale bis in den späten Abend * Vegane Pizza aus dem Lehmofen * Longdrinks * Musik aus der Dose Komm und bring deine Friends and Families
Kommenden Dienstag, 27.08, zeigen wir ab 20.30 den preisgekrönten Dokumentarfilm „Auf der Adamant“ von Nikolas Philibert (2022, 105 Min., Französisch mit dt.Ut.).
Ein Tageszentrum auf einem Schiff an der Pariser Seine. Hierher kommen seit 2010 Erwachsene mit psychischen Störungen. Sie können sich auf Gespräche und Workshops einlassen, die Patient*innen schreiben Chansons, singen, veranstalten Filmfestivals, malen und zeichnen, nähen, lesen, stellen Marmelade her, beteiligen sich an der Buchhaltung. Oder sie kommen einfach nur auf einen Kaffee vorbei. Der sehr ruhige, betont unspektakuläre Film verzichtet auf eine kommentierende Stimme, die Menschen erzählen selbst von sich, ihren Ängsten und Träumen. Der Regisseur Philibert ist ganz nah an den Patient*innen, beobachtet, verwickelt sie in Gespräche und beantwortet ihre Fragen dazu, was er tue. Philibert begreift die Adamant als „einen Ort des Widerstands, wo die poetische Funktion des Menschen und der Sprache gedeihen kann. Wie lange noch?“
Im Anschluss wollen wir uns über den Film austauschen. Wir freuen uns beispielsweise über Inputs zu Psychiatrie und Menschenrechten, zum Zusammenhang von Kapitalismus und Krankheit („Aus der Krankheit eine Waffe machen!“) oder zu selbstorganisierter psychosozialer Gesundheit.
Die Bar öffnet um 19.30. Kein Eintritt, Spenden sind willkommen!
Unsere kleine Filmreihe startet kommenden Dienstag, 13.08., um 20:45. Wir zeigen den Dokumentarfilm „The illusion of abundance“ von Erika Gonzales Ramirez und Matthieu Lietaert (2022, 59 Min, Spanisch/Englisch/Portugiesisch mit dt.Ut.). Die Bar öffnet gegen 19:45. Eintritt frei, über Spenden freuen wir uns.
Drei Frauen – Máxima, Carolina, Bertha – führen in ihren Herkunftsländern Peru, Brasilien und Honduras einen mutigen und ausdauernden Kampf gegen transnationale Konzerne. Diese zerstören und vergiften ihre Lebensgrundlagen, rauben ihr Land oder locken sie mit Lügen von ihrem Boden weg, um den fortdauernden Hunger des Globalen Nordens nach Ressourcen, Energie und letztlich Profiten zu stillen, im Einklang und in Komplizenschaft mit den Verantwortlichen vor Ort. Auch deutsche Firmen sind beteiligt. Mindestens 1.733 Umweltschützer*innen wurden in den letzten zehn Jahren weltweit getötet, die meisten davon in Abya Yala (resp. Lateinamerika), darunter viele Indigene. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Auch Berta Cáceres war den Mächtigen ein Dorn im Auge und wurde ermordet. Ihre Tochter Bertha führt ihren Kampf gegen die modernen Konquistadoren fort.
Am Austausch nach dem Film nehmen Camila (FDCL, KoBra) und weitere Menschen aus der Bewegung gegen Neokolonialismus und Extraktivismus teil.
Samstag 03.08. ab 15 h, mit diversen musikalischen Beiträgen, einer Lesung & Oldie-Disko.
Programm: „Klassische“ Protestsongs aus internationalen Bewegungen & andere Lieder von Gerald Wolf, Ramon Heroz liest aus seinem jüngsten Roman „The Healing of Planet Asshole“, Electrical-Political-Poetry von Rainer Warzecha (Covers), argentinische Musik interpretiert von Octavio Barattucci & Estellla del Mar, Golden-Disko-Mix von Dido & Zeppi (Rock, Salsa, Cumbia).
Kein Eintritt, Spenden willkommen. Die Einnahmen der Veranstaltung werden an ein argentinisches FrauenLesbenTrans*-Projekt weiter gegeben, konkret an Sofia Castro Riglos, die einzige Frau, die Anfang Mai einen Brandanschlag auf ein Wohnprojekt in Buenos Aires überlebt hat, bei dem 3 Frauen verbrannt/ermordet worden sind: Pamela Cobbas, Roxana Figueroa, Andrea Amarante. Laut der Asamblea de Lesbianas de Barracas richtete sich das Hassverbrechen gegen ihre Identität als Lesben und ihre Armut. Gelder werden für Bestattungs-, Medizin-, Behandlungskosten u.a. benötigt.
Super lekkeres BBQ, diverse Beilagen, dazu frisch gebackenens Naan-Brot aus dem Lehmofen. An der Bar kühle Getränke, Cocktails. Infos zu den Pylos 9, mit Clip. Keine Kriminalisierung von Flucht, Solidarität und Seenotrettung!
Am Donnerstag, 13. Juni. Open doors ab 18 h, Essen ab 19 h. Lagerfeuer? Na klar. Sagt so oder so ähnlich das Kollektiv aus dem Kiezladen. Lasst es uns schmecken!