Kiezkino: Einfach machen! She-Punks von 1977 bis heute

Donnerstag 14.08. * 21.00
Dokumentarfilm, D/CH 2024, Regie: Reto Caduff, 89 min, dt.
In den späten 70er und den 80er Jahren. Punk ist ein Versprechen – von Rebellion und Selbstermächtigung. „Nicht labern, machen!“ ist das Motto. Was zählt, war die Idee und der Mut, sich auf eine Bühne zu stellen. Und das galt ganz besonders für die Frauen der Szene: In Düsseldorf gründeten sich Östro 430, in West-Berlin Mania D, später Malaria!, und in Zürich Kleenex, später LiLiput. Der Film porträtiert Künstlerinnen, die damals mitmischten und heute immer noch oder wieder zusammen auf der Bühne stehen. Ein Film über Punk aus weiblicher Perspektive, Feminismus mit Gitarrenriff und das unvergleichliche Lebensgefühl jener Jahre.

Im Anschluss: Austausch mit Gästinnen. Kein Eintritt, gerne Spende! Bar ab 19.30.

Bei etwas unsicherem Wetter vertrauen wir unseren großen Pavillons, bei echt miesem Wetter sehen wir uns im Café Linus, Hertzbergstr. 32 (Richardplatz). Checkt hierzu gern unsere aktuellen Meldungen an dieser Stelle!

Der Zugang zur Kinofläche ist nicht barrierefrei (Treppenstufen). Ebenso nicht zur Toilette. Nächste barrierefreie Toilette: Lessinghöhe, gegenüber Bornsdorfer Str. 31 (ca. 200 m). 
Der Zugang zum Café Linus ist nicht barrierefrei (Schwelle), auch nicht die Toilette. Nächste barrierefreie Toilette: Richardplatz, mittig ( ca. 150 m).

Kiezkino: Save Our Souls

Wir laden ein zum ersten Film unserer diesjährigen Kiezkinoreihe. Drei weitere Filme wollen wir noch zeigen.

Montag 04.08. * 21.00
Dokumentarfilm, F 2024, R: Jean-Baptiste Bonnet, 91 min., Englisch mit dt. UT

Unterwegs mit der „Oceon Viking“ auf dem Mittelmeer. Die Mission: in Seenot geratene Geflüchtete zu retten. Alarm besteht insbesondere dann wenn die lybische Küstenwache auftaucht und natürlich bei akuten Rettungsaktionen. So können in einem Fall 92 Menschen vor dem sicheren Tod gerettet werden. Sie erzählen von ihrer traumatisierenden Flucht, den Verlusten und ihrer Sehnsucht nach Sicherheit.

Im Anschluss: Austausch mit einem Menschen von SOS MEDITERRANEE. Kein Eintritt, gerne Spende! Bar ab 19.30. 

Bei etwas unsicherem Wetter vertrauen wir unseren großen Pavillons, bei echt miesem Wetter sehen wir uns im Café Linus, Hertzbergstr. 32 (Richardplatz). Checkt hierzu gern unsere aktuellen Meldungen an dieser Stelle!

Der Zugang zur Kinofläche ist nicht barrierefrei (Treppenstufen). Ebenso nicht zur Toilette. Nächste barrierefreie Toilette: Lessinghöhe, gegenüber Bornsdorfer Str. 31 (ca. 200 m).
Der Zugang zum Café Linus ist nicht barrierefrei (Schwelle), auch nicht die Toilette. Nächste barrierefreie Toilette: Richardplatz, mittig ( ca. 150 m).

Screenshot

Widerstand säen: Mit Agrarökologie gegen die Palmölindustrie

Der Bäuer*innennvertreter Yoni Rivas (Honduras) und die indigene Aktivistin Gladis Mucú (Guatemala) beenden ihre zweiwöchige Rundreise in Deutschland mit einem Austausch über Agrarökologie als Form des Widerstandes gegen die Gewalt der Palmölkonzerne in ihren Ländern.

In beiden Ländern geht die Ausweitung der Palmölindustrie mit massiven Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen, gezielter Verfolgung bis hin zu Ermordungen von Aktivist*innen einher. In Honduras ist die Gewalt gegen Vertreter*innen der Bäuer*innenbewegung 2025 erneut eskaliert. In Guatemala sind vor allem indigene Gemeinden von einer Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen betroffen. Dagegen formiert sich wachsender Widerstand.

Sprache: Spanisch mit simultaner Übersetzung. Eine Veranstaltung der Romero Initiative und FDCL.

„dass wir frey seyen und woellen sein“ (1525)

Vor 500 Jahren erhoben sich vor allem in Süddeutschland und angrenzenden Regionen massenhaft Bäuer*innen und weitere Unterprivilegierte gegen die Herrschaft des Adels und der Kirche. Mobilisierend wirkte ein Manifest, die 12 Artikel von Memmingen, das die Selbstverwaltung der dörflichen Gemeinschaften, die Allmende-Bewirtschaftung, eine verlässliche Rechtssprechung ohne Willkür, die Reduzierung der Abgaben und die Abschaffung der Leibeigenschaft einforderten, „dass wir frey seyen und wöllen sein“. Eine „Bundesverordnung“ wurde verabschiedet, die auf kommunale und konföderale Strukturen abhob. Nach anfänglichen Erfolgen wurden die Aufstände blutigst niedergeschlagen. Doch die Ideen lebten weiter, der Kampf um Selbstbestimmung und Freiheit wurde an unzähligen Orten weltweit weitergeführt, bis heute.

Darauf möchte das Bündnis „500 Jahre Widerstand – für das Leben, für das Land“ aufmerksam machen. Es interessiert sich dabei besonders für den Zusammenhang der Zerstörung der dörflich-agrarischen Lebensweise durch Einhegung und Privatisierung der Allmende mit dem einsetzenden frühkapitalistischen Welthandel, dem beginnenden Kolonialismus, der den Kapitalismus mit seinen in den Kolonien abgepressten Erlösen befeuerte, dem die Ausbeutung von Sklav*innen und Indigenen legitimierbar machen wollenden Rassismus wie auch der jahrhundertelangen Hexenverfolgung und späteren Zurückdrängung der Frau an Heim und Herd.

Der reichste Mensch zur Zeit der Bauernaufstände, Jakob Fugger, finanzierte deren Niederschlagung ebenso wie er zuvor, 1499, an der Entsendung von Schiffen nach Abya Yala beteiligt war. In den Kolonien wehrten sich indigene Gemeinschaften gegen dortige Enteignungen, auch zusammen mit entflohenen Sklav*innen und aus dem britischen „Mutterland“ deportierten Zwangsarbeiter*innen. Viele dieser Deportierten wurden im britischen Königsreich durch die autoritären Umstrukturierungen land- und arbeitslos gemacht, kriminalisiert und in überfüllte Gefängnisse gesteckt. Deren „Entleerrungen“ sorgten dann für billige Arbeitskräfte in den Kolonien.

Auch heute kämpfen viele Kleinbäuer*innen weltweit um Land und Freiheit. So wehrt sich der indigene, kleinbäuerliche Widerstand des CIPOG-EZ (Concejo Indígena y Popular de Guerrero – Emiliano Zapata) in Mexiko gegen die andauernden Angriffe paramilitärischer Einheiten. Dieser selbstorganisierte Verbund schickte jüngst eine Grußbotschaft an das Bündnis „500 Jahre Widerstand – für das Leben, für das Land“: „Wir befinden uns in einer sehr kritischen Phase, da wir uns einer Terrorkampagne ausgesetzt sehen, die unsere Gemeinden überschwemmt und unseren Menschen extremster Gewalt aussetzt. Und dies einfach nur, da wir als Pueblos in unserem Widerstand standhaft geblieben sind. Dabei trägt der Staat eine Mitschuld, denn während wir bedroht, gekidnappt, vertrieben und ermordet werden unternimmt der Staat nichts gegen die paramilitärischen Gruppen, von denen sie längst wissen, wer sie sind und wo sie agieren.“

In Frankreich kämpft Les Soulevements de la Terre u.a. gegen riesige Wasserspeicher mit Aktionen des zivilen Unghorsams und der Aneignung (wir berichteten). Hierzulande wurden gegen den Wassernotstand und die Teslafarbik in Grünheide Sabotageaktionen, eine Waldbesetzung, Kundgebungen, Aktionstage durchgeführt. Die weitaus regelkonformere Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) wiederum setzt sich gegen das Höfesterben und die vielfachen Zerstörungen einer industriellen Landwirtschaft ein. Die Memminger Artikel sind für sie nach wie vor höchst aktuell.

Thomas Müntzer, der radikale Reformator und Umstürzler, beklagte vor 500 Jahre: „Die Grundsuppe des Wuchers, der Dieberei und Räuberei sind unser Herrn und Fürsten, nehmen alle Kreaturen zum Eigentum: die Fisch im Wasser, die Vögel in der Luft, das Gewächs auf Erden muß alles ihr sein“.

Bundespräsident Walter Steinmeier, vormals der zentrale Architekt der Hartz-4-Agenda-Verschärfungen, zog in einer kürzlich in Memmingen gehaltenen einhegenden Festrede eine Linie von den Bäuer*innenaufständen hin „zu unserer freiheitlichen Demokratie“, spricht vom „faszinierenden ´Projekt Freiheit´“. Seine Freiheit jedoch garantiert zuvorderst die Freiheit der Privateigentümer*innen, Reichen und Mächtigen, alles zur Ware machen und verwerten zu können.

Auch dagegen positioniert sich der weltweite Zusammenschluss von Kleinbäuer*innen, Hirt*innen, Fischer*innen und Landarbeiter*innen La Via Campesina und ruft für den 17. April wieder zu Aktionen auf.

Es geht um nichts weniger als darum, uns (wieder) Land und Produktionsmittel anzueignen, sie kollektiv und solidarisch zu nutzen! Ernährungssouveranität und -autonomie bleiben Handarbeit! Und in Zeiten weiter steigender CO2-Emissionen und einer faschistischen und rechten Mobilisierung ist der Kampf gegen die Klimakatastrophe: Antifaschismus!

radiocorax.de/wp-content/uploads/CORAX_PZ_AprilMai25_web.pdf
contraste.org/tag/bauernkrieg
viacampesina.at/hurtig-500-jahre-bauernkrieg/
i-dk.org/

Angärtnern

Sonntag, 23.03., ab 14 h.

Frühling. Rausgehen. Stadt/Natur. Zusammen gärtnern. Im Freiraum im Aufwertungsgebiet. Kein „gardening“. Sich in diversen Arbeitsstationen ausprobieren. Pizza ausm Lehmofen. Austausch. Lagerfeuer. Hängematte. Tischtennis. Handfeste Infos darüber wie es ist und was es werden könnte, so gartenmäßig & womöglich gesamtgesellschaftlich. Komm vorbei und mach dir die Hände dreckig! Wir freuen uns!

NEIN zu den Minen, JA zum Leben!

Die Transformation in einen angeblich grüneren und nachhaltigeren Kapitalismus der Konzerne und der Reichen benötigt Unmengen an neuen Rohstoffen. Um sich große Mengen an Lithium zu sichern, das u.a. für E-Autos und deren Batterien benötigt wird, sollen ganze Landschaften zerstört, Bewohner*innen enteignet, Wasser, Boden und Luft verseucht werden.

Im westserbischen Jadar-Tal plant der anglo-australische Konzern Rio Tinto ein riesiges unterirdisches Bergwerk, das an der Oberfläche ein Gebiet so groß wie 300 Fußballfelder ausmacht. Wochenlange Straßenblockaden an vielen Orten und eine Massenpetition mit 290.000 Unterschriften nötigten Präsident Vučić zum vorläufigen Rückzug – um kurz nach der vielfach wegen Betrugs angefochtenen Wahl mit der EU und Deutschland eine strategische Partnerschaft einzugehen. Eine weitere Protestwelle entstand, doch der Druck der Machthabenden steigt, viele Aktivist*innen wurden verhaftet, ein Wissenschaftler erhielt Morddrohungen.

Auch für die Gegend um Covas do Barroso im Norden Portugals gibt es Pläne für Lithium-Minen. Hier ist es die britische Aktiengesellschaft Savannah Resources, die eine zum Weltkulturerbe erklärte Landwirtschaft umpflügen will. Bis zu einem Dutzend 150 Meter tiefe Löcher mit einem Durchmesser von bis zu 600 Metern sollen entstehen, der kontaminierte Aushub soll mittels eines riesigen Damms gesichert werden. Die örtliche Bevölkerung ist alarmiert. Auch die vielfach existierenden baldios, kommunale Weide- und Waldflächen in Selbstverwaltung, sollen enteignet werden. Mehrere Protestcamps wurden bereits durchgeführt und Probebohrungen blockiert.

Unidos em Defesa de Covas do Barroso (UDCB) ist eine lokale Vereinigung zum Schutz der Umwelt, des Kulturerbes und der Lebensqualität in Covas do Barroso. Marš sa Drine (MSD) ist ein Netzwerk aus 20 Organisationen und unabhängigen Expert*innen in ganz Serbien und der Diaspora. Beide organisieren mit anderen Vereinigungen zusammen jeweils den örtlich-regionalen bzw. landesweiten Widerstand.

Props gehen raus an die Sandkörner, die letzte Woche im NewYorck eine Videoschalte mit Vertreter*innen der beiden Organisationen durchführten!