Der sog. Maya-Zug ist ein 6 Milliarden schweres Mega-Infrastrukturprojekt im Süden Mexikos, das mit dem Bau von Bahnlinien und Autobahnen Maya-Ausgrabungsstätten und touristische Orte verbinden soll. Mit dem Bau wurde bereits begonnen. Die lokale Wirtschaft und der (Öko-)Tourismus sollen davon profitieren, Arbeitsplätze werden versprochen. Von offizieller Seite unterschlagen werden die großen negativen Auswirkungen des Vorhabens und seiner Folgeprojekte wie weitere Straßen, Siedlungen. Unter anderem 23 Naturschutzgebiete werden durch den „Tren Maya“ stark beeinträchtigt, Wald wird abgeholzt, indigene Landrechte missachtet. Eine von Betroffenen eingeforderte Umweltverträglichkeitsprüfung jener Naturschutzgebiete gibt es bis heute nicht. Überhaupt wurden und werden die indigenen Bevölkerungen nicht oder völlig unzureichend in die Konsultationsprozesse involviert. Ausgerechnet das mexikanische Militär soll das Projekt verwalten und an dessen Gewinnen beteiligt werden. Menschen, die sich gegen den „Tren Maya“ ausgesprochen haben, erhalten Morddrohungen. Viele indigene Gemeinschaften lehnen das Projekt ab, mit ihnen auch die EZLN und die zapatistischen Gemeinden, die das Projekt als Einfallstor von Militär, Staat und Kapital kritisieren.
Mit beteiligt am Bau ist die DB Engineering & Consulting GmbH, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Die Verpflichtung, als staatliches Unternehmen die Konvention Nr. 169 der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO) umzusetzen und die Beteiligung und Mitsprache indigener Bevölkerungen zu gewährleisten, tritt die Deutsche Bahn resp. der deutsche Staat mit Füßen. Die DB wirbt bekanntlich mit einem grünen Image, unterstützt mit „Tren Maya“ aber die Zerstörung von Ökosystemen.
Im Rahmen eines globalen Aktionstages gegen Ökozid und Vertreibung findet kommenden Samstag, 30.10.21, eine Demo gegen „die koloniale Schiene der Deutschen Bahn“ statt.
16 Uhr, Nordbahnhof. Schlusskundgebung 18 Uhr, Potsdamer Platz.