Der Prinzengarten in Wedding ist akut bedroht. Schulverwaltung und Bezirk wollen einen modularen Erweiterungsbau der Charlotte-Pfeffer-Schule errichten, eine Schule mit Förderbedarf. Dieser Bau wäre nun allerdings mehr als 5 km von seiner Stammschule entfernt, die Schüler*innen kommen aus dem gesamten Bezirk. Was den Schluß zulässt dass der Standort auch anderswo sein könnte. Der Prinzengarten verweist auf konkrete alternative Standorte. Schulstadtrat Carsten Spallek macht dringenden Bedarf geltend, die mit am Projekt beteiligte Senatsverwaltung gibt sich von der Existenz des seit 2011 bestehenden Gartens überrascht.
Der Prinzengarten befindet sich auf einem ehemaligen Parkplatz, hinter dem Genossenschaftshaus Prinzenstraße 58 (P58), ein ehemals besetztes Haus. Der Garten wurde von Anwohnenden für Anwohnende errichtet. Auch Schüler*innen der Nachbarschule nutzen den Garten. Die Kündigung des Nutzungsvertrags kam am 01.08.21. Die Gärtnernden kämpfen um zu bleiben.
Peace of Land, ein anderer Gemeinschaftsgarten in Prenzlauer Berg, musste diesen Kampf mittlerweile aufgeben. Auch sie wehrten sich gegen einen Schulneubau, müssen nun aber ihr Gelände Am Weingarten 14 bis zum Jahresende verlassen. Himmelbeet, ein weiterer Garten in Wedding, muss einem gemeinnützigen Neubauprojekt weichen und übt sich derzeit in Hoffnung auf eine schriftliche Zusage des Bezirks für die in Aussicht gestellte neue Fläche.
Gärten fungieren nach wie vor als reine Verschiebemasse im Bebauungspoker der Politik. Für eine garten-, klima-, menschengerechte Stadt von unten müssen wir selbst sorgen.